‘German Mood’ – 2 ambientes

El estado de animo de los alemanes: 2 articulos recientes (Oct 2012) en El Pais y Deutsche Welle Kultur:

uno trata sobre las perspectivas que ven empresarios alemanes en España el otro refleja el entorno intelectual-academico en Alemania:

 

Alemania SA está a gusto en España

Las filiales alemanas, más optimistas con su situación que con la de la economía local

fuente EL PAIS http://economia.elpais.com/economia/2012/10/19/actualidad/1350639967_597411.html

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Walter von Platterberg, director gerente de la Cámara Alemana en España, cree que esta dicotomía se debe a varios factores. En primer lugar, recuerda el alto grado de internacionalización de la mayoría de las empresas alemanas con presencia en España. “Si las empresas dependieran solo del consumo interno su percepción sería diferente”.

La segunda explicación que encuentra Von Platterberg es que las empresas alemanas han hecho bien los deberes y hoy son más productivas y eficientes. “Las matrices les presionaron y la consecuencia es que se encuentran bien preparadas para manejarse en un contexto de crisis”. Otro factor que está detrás de ese optimismo es que las filiales de una multinacional no necesitan acudir a los mercados para financiarse. “También hay que tener en cuenta la mentalidad de los empresarios alemanes. Sus inversiones son a muy largo plazo; que exista una tormenta económica no les pone nerviosos, saben relativizar las dificultades”, explica el director de la Cámara. ….»

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Ambivalente Dysphorie oder: Der deutsche Hang zur schlechten Laune

Von Hans Ulrich Gumbrecht*

reproduccion completa aqui / fuente: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1343232/

Die Stimmung könnte schlechter nicht sein unter den deutschen Professoren, erstaunlicherweise auch an jenen Universitäten, die als Gewinner der sogenannten «Exzellenzinitiative» in den Genuss hoher zweistelliger Millionensummen an zusätzlichen Förderungsgeldern gekommen sind. «Möglicherweise werden die Sieger aus den ersten Runden in der zweiten Runde der Mittelverteilung ganz hinten landen», befürchtet der Rektor einer sonder-privilegierten Hochschule.

Wer da auf das Faktum verweist, dass etwa die Geisteswissenschaften noch nie so opulent ausgestattet waren wie heute in Deutschland, der stößt auf leidenschaftlichen Widerstand. Ihre Ausstattung dürfe nicht verglichen werden mit jener «im amerikanischen System» (das es übrigens als «System» überhaupt nicht gibt), die Studentenzahlen seien nicht mehr zu bewältigen und die den Professoren zugemuteten Verwaltungsaufgaben unzumutbar.

Es bedarf allerdings nur der leisesten Kritik von außen, um solche Positionen in Selbstlob umschlagen zu lassen: wo sollte es denn eine bessere Ausbildung geben als in Deutschland und wo innovativere Forschungsleistungen? Doch selbst die Worte narzisstischer Wertschätzung klingen noch klagend – nun nicht mehr klagend über institutionelle Zumutungen, sondern klagend über einen vermeintlichen Mangel an Respekt, den man sich wie eine Verschwörung der Anderen vorstellt.

Die doppelseitige schlechte Laune ist nicht auf die Universitäten beschränkt. Nehmen Sie das Verhältnis der Deutschen zu ihrer Fußball-Nationalmannschaft – und wie es in den Wochen vor und während der letzten Weltmeisterschaft von bedingungslos negativ in bedingungslos positiv umschlug. Zunächst überwog fast schon sarkastischer Pessimismus in den allermeisten Gesprächen, die man früher von einem Stammtisch erwartet hätte.

Der Bundestrainer sei ganz besonders inkompetent und seine Spieler seien nicht talentiert genug für die anstehenden Aufgaben, weshalb das Viertelfinale kaum zu erreichen sei. Heldenverehrung auf Vorschuss nach italienischem, spanischem oder auch englischem Stil verbat man sich, weil mittlerweile selbst der Bildzeitungsleser in ihr einen «Medieneffekt» entlarven will.

Doch spielte die deutsche Mannschaft zweimal gut und zweimal sehr gut und schon vergaßen ihre Fans die eine Niederlage, den Mangel an Erfahrung und vor allem, wie gut einige andere Mannschaften waren und fielen deshalb aus allen Wolken, als das Halbfinale verloren ging. Der nuancierte Punkt dazwischen, die Freude über eine junge Mannschaft, die vor allem sehr schön spielte, der schien irgendwie unerreichbar.

Die Deutschen seien wie Emil Zatopek, hörte ich neulich einen ehemaligen Protagonisten der Berliner politischen Szene sagen, wie jener tschechische Athlet, der in den frühen Fünfzigerjahren alle Langstreckenläufe beherrschte – obwohl er sich mit einem zur Fratze entstellten Gesicht jeden Meter abzuquälen schien und bei jedem Schritt so aussah, als sei er dem drohenden Sturz aus Erschöpfung gerade entgangen.

Wie Emil Zatopek tatsächlich, sagte er, quälen sich die Deutschen fast immer, selbst wenn sie sich vergnügen oder «locker» sein wollen – um am Ende Weltmeisterschaften, Goldmedaillen oder Exportaufträge in Milliardenhöhe einzuheimsen. So beschreibt der Minister im Ruhestand einen Hang zur schlechten Laune, welcher «typisch deutsch» sein könnte – und er ist zugleich Teil desselben Syndroms. Denn wer sagt denn, dass die dicksten Aufträge, die am leidenschaftlichsten umkämpften sportlichen Trophäen und die meisten Nobelpreise immer nach Deutschland gehen müssen?

Ist das Land nicht eher genau so – wie fast alle anderen Länder mit ungefähr vergleichbarer Bevölkerungsstärke und Entwicklungsstand? Haben die Deutschen nicht immer schon großherzig die Italiener, die Amerikaner und sogar die Franzosen geliebt? Gewiss – deswegen halten sie ja die Italiener für feige, die Amerikaner für dumm und die Franzosen für arrogant.

* Hans Ulrich Gumbrecht zählt zu international renommiertesten deutschen Literaturwissenschaftlern. Er studierte Romanistik, Germanistik, Philosophie und Soziologie in Deutschland, Spanien und Italien, lehrte dann an den Universitäten Konstanz, Bochum und Siegen. Seit 1989 ist er Inhaber des Lehrstuhls für vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Stanford in Kalifornien.